Hessische Gesellschaft für Ornithologie und Naturschutz e.V.

Entdecken Großer Dank an ausgezeichnete Abschlussarbeiten aus 2023

Forschung 

Großer Dank an ausgezeichnete Abschlussarbeiten aus 2023

Forschung zu Feldhamster, Rebhuhn und Grauammer

In dieser Woche traf sich unser Vorsitzender Dr. Tobias Erik Reiners mit den Studentinnen Marie, Patricia und Christin, die im vergangenen Jahr ihre Masterarbeiten in Projekten der HGON angefertigt haben. Die HGON dankt allen dreien für ihre engagierte und ausgezeichnete Arbeit. Stellvertretend für die HGON überreichte Tobias Reiners ihnen Leinwandrucke mit Bildern ihrer Untersuchungsarten vom Naturfotografen Chris Kaula.
Die drei Abschlussarbeiten hatten hierbei folgende Themen und zentrale Ergebnisse:

Marie Wittekind – Goetheuniversität Frankfurt
„Untersuchungen zur Auswilderung von Feldhamstern (Cricetus cricetus)“

Marie untersuchte mit Lebendfang, Telemetrie und Kamerafallen den Erfolg auf den Auswilderungsflächen des Feldhamsters. Durch die Verwendung aller Methoden ergibt sich ein umfassendes Bild dessen, was auf den Aussetzungsgebieten geschieht. Pro ausgewilderten Hamsterweibchen konnte sie fünf bis sieben Jungtiere auf jeder Fläche nachweisen. Insgesamt wurden 228 Jungtiere nachgewiesen. Die Betrachtung aller Ergebnisse zeigt, dass die Durchführung dieses Auswilderungskonzepts einen positiven Beitrag zum Erhalt des Feldhamsters liefern kann.

Christin Schmitt – Technische Universität Darmstadt
„Habitatpräferenzen der Grauammer im Hessischen Ried: Eine Untersuchung der Revier- und Neststandortwahl“

Die Arbeit von Christin zeigt erstmals nach langer Zeit wieder einen Überblick über den aktuellen Bestand der Grauammer-Population im Hessischen Ried. Die Ergebnisse weisen darauf hin, dass die Grauammer sich im gesamtlandschaftlichen Kontext des Hessischen Rieds ausschließlich im Ackerland bewegte. Innerhalb der Kulturen wurden vorzugsweise Sommergetreide in die Reviere integriert, während andere Kultursorten wie z.B. Wintergetreide tendenziell gemieden wurden. Als Neststandort wurden am häufigsten Blühflächen genutzt. Im Vergleich mit Daten aus den letzten Jahrzehnten ließ sich eine stabile Revierzahl im Hessischen Ried feststellen.

Patricia Maag - Technische Universität Darmstadt
Untersuchung der Auswirkungen von Blühflächen auf das Rebhuhnvorkommen in der Agrarlandschaft Echzell

Patricia untersuchte das Rebhuhnvorkommen in einem Teil des Projektgebietes “Gießener Land und Wetterau“ vom BPBV-Projekt “Rebhuhn retten - Vielfalt fördern!“. Im Untersuchungsgebiet konnte Sie eine Rebhuhndichte von 7,99 Rufrevieren pro 1km² und 40 Brutpaaren nachweisen. Gebiete, in denen im Frühjahr viele Rufreviere festgestellt wurden, sind hierbei nicht zwangsläufig als Brutreviere genutzt worden und die Gebiete mit einem geringen Blühflächenanteil sind nach der Balz meist verlassen worden. Zusätzlich untersuchte Sie Blühflächen und Ackerflächen im Hinblick auf ihre Vegetationsstruktur, Mikroklima, Artenzusammensetzung und Insektenverfügbarkeit und konnte aufzeigen, dass angelegte Blühflächen wichtige Habitatstrukturen darstellen und Insektenbiomasse zur Verfügung stellen, so dass Rebhühner dort erfolgreich brüten können.

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